Das eigene Kerngeschäft ausweiten, Fuß fassen in einer neuen Region oder den Partner finden, der ein neues Produkt überhaupt erst möglich macht: Es gibt viele Gründe für eine Geschäftspartnerschaft. Doch bei allen Vorteilen gibt es eine Reihe von Dingen, die unbedingt beachtet werden müssen. Die Wahl des falschen Partners kann sonst schlimme Folgen haben bis hin zur Insolvenz.
Grundsätzliche Unterschiede: Kooperation oder rechtliche Bindung?
Es gibt viele unterschiedliche Formen der Geschäftspartnerschaft mit verschiedenen Rechtsfolgen. Eine informelle Kooperation, bei denen zwei Unternehmen Informationen austauschen und sich gegenseitig beraten, welche Erfahrungen sie mit Behörden in einer Region zum Beispiel machen, wird in der Regel unkompliziert sein. Dem gegenüber steht zum Beispiel eine vertragliche Zusammenarbeit, bei dem beide Firmen oder Parteien bindende Verabredungen über zu erbringende Leistungen festlegen. Hier steht ein Vertragspartner dann möglicherweise nicht nur gegenüber seinem Geschäftspartner, sondern auch gegenüber den Kunden in der Pflicht. In einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) haften die einzelnen Gesellschafter sogar mit ihrem eigenen Vermögen.
Auf den persönlichen Kontakt kommt es an
Selbstverständlich müssen bei einer Zusammenarbeit von Anfang an alle möglichen sensiblen Punkte besprochen werden. Wie steht es zum Beispiel um die Bonität meines Geschäftspartners? Das Vertragswerk muss eindeutig formuliert sein und Eventualitäten enthalten. Das heißt, was passiert genau, wenn mein Partner die vertragliche Leistung nicht erbringen kann? Trotz aller Vorkehrungen kommt es aber auf das Persönliche an, denn es entscheidet das Vertrauen. Dies gilt nicht nur für die Fallstricke einer möglichen Geschäftspartnerschaft, sondern auch für den Erfolg.
Es ist kein Zufall, dass auch heute Familienunternehmen mit persönlich verantwortlichen Unternehmern im Vergleich immer noch am erfolgreichsten sind. In Deutschland ist noch stets das Vorbild und das Prinzip des ehrbaren Kaufmanns innerhalb einer von mittelständischen Unternehmen geprägten wirtschaftlichen Infrastruktur dominierend. Wer also einen Geschäftspartner findet, zum Beispiel ein familiengeführtes Unternehmen, das seit Generationen einen guten Namen in einer Region hat, wird einen großen Vorteil in seinem neuen Geschäftsumfeld haben. Das Gegenüber zu kennen ist immer auch bei der Entscheidungsfindung für oder gegen eine Geschäftspartnerschaft ein Vorzug.
Worauf man unbedingt achten sollte
Bei aller Euphorie über die gemeinsamen Ziele sollte man bei der Geschäftspartnerschaft von Anfang an genau festlegen, wer wofür einsteht. An erster Stelle steht dabei die Frage, ob man auch für Verluste des Geschäftspartners aufkommen muss.